Die letzten Wochen waren geprägt von der „Stadtbilddebatte“. Diese unsägliche Verknüpfung vermeintlicher Stadtbildprobleme mit den Themen Migration und Abschiebung hat viele Bürger*innen vor den Kopf gestoßen und Menschen mit Migrationshintergrund zu Störfaktoren erklärt. Dies ist ungeheuerlich und hindert jede sachliche Diskussion, in der Unsicherheiten und Spannungen benannt werden können, ohne dabei Menschen auszugrenzen und gleichzeitig anzuerkennen, dass sich alle Bewohner*innen in ihrer Stadt wohl und sicher fühlen sollten – unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft oder sozialem Status.
Allerdings entspricht gerade die gefühlte Sicherheit häufig nicht der Faktenlage. Obwohl Waiblingen sicher ist, fühlen sich viele Menschen unsicher. Diese Ängste nehmen wir ernst. Es gilt, dunkle Orte besser auszuleuchten und durch die Anwesenheit von Polizei oder Kommunaler Ordnungsdienst das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu stärken. Auch bestehendes Konfliktpotential mit unterschiedlichen Gruppen in der Öffentlichkeit muss angegangen werden. Wir – Die Grünen – haben deshalb einen Antrag zur aufsuchenden Sozialarbeit gestellt. Ziel ist es, den Menschen dort Hilfe und Unterstützung anzubieten, wo sie sind und nicht abzuwarten, ob sie um Unterstützung bitten. Dies kann zur Entschärfung innerstädtischer Konflikte beitragen und den Betroffenen neue Perspektiven aufzeigen. Wir sind daher gespannt auf die Vorstellung des städtischen Konzepts.
Darüber hinaus müssen wir in einer sich im Wandel befindlichen Welt Antworten darauf finden, wie wir unser schönes Waiblingen fit für die Zukunft machen. Wie soll unser Stadtbild von morgen aussehen? Unsere Vision ist hier ganz klar. Eine lebenswerte Stadt, in der die Menschen im Vordergrund stehen. Dafür braucht es klimagerechte Mobilität, mehr Stadtgrün anstelle von Beton, Fassadenbegrünung und öffentliche Plätze, die so gestaltet sind, dass sich alle Menschen dort gerne aufhalten. Lasst uns mit dem Alten Postplatz beginnen!
Elena Sugg-Adolphs (Stadträtin in Waiblingen)